CDU Volksgarten: Besichtigung MonforsQuartier und Meinungsaustausch mit Vereinen und Verbänden

Am 13. Dezember 2018 hat im Monforts‑Quartier ein „Meinungsaustausch mit Vereinen und Verbänden“ stattgefunden. Dazu hatte der Ortsverband CDU Volksgarten mit seinem Vorsitzenden Michael Schroeren eingeladen. Eingeladen wurden u. a. die AWO, ein Anglerverein, die Realschule Volksgarten und die GGS Schulstraße. Anwesend waren etwa 30 Personen.
Zu Beginn hat eine etwa halbstündige Führung durch das sog. TextilTechnikum, welches sich im Monforts Quartier befindet, stattgefunden. Innerhalb der Halle waren u. a. einige verschiedenartige Maschinen zu sehen. Diese sind mit in einer Art stilvoll gemachter Leuchtreklame innerhalb der Halle in die Themen „Handweben“, „Weben“, „Schären“, „Antreiben“, „Spinnen“ und „Färben“ gruppiert. Herr Dr. Wiegmann, der auch Direktor des Museums Schloss Rheydt ist, hatte einleitende Worte gefunden. Bei dem Technikum in Mönchengladbach als größtem Textilzentrum im Rheinland handele es sich nicht um ein klassisches Museum, es sei eher ein Forum, innerhalb dessen sich im Verlauf der Zeit Projekte entwickelt hätten. Das Technikum sei vor einigen Jahren nach vielen Jahrzehnten des Sammelns von Textilmaschinen aufgebaut worden. Die vorhandenen Maschinen wurden restauriert und somit wieder funktionsfähig gemacht. Das wurde im Laufe der Führung an mehreren Maschinen eindrucksvoll demonstriert. Zu Beginn der praktischen Vorstellungen hat Herr Hellwig einen Webstuhl mit manuellem Betreiben präsentiert. Er hat die vorhandenen Komponenten, wie den Kettfaden auf dem Kettbaum, das Riet bzw. den Webkamm, den Schussfaden und den Breithalter anschaulich beschrieben sowie das Funktionsprinzip erklärt. Diese Schlüsselbegriffe zu den wesentlichen Komponenten eines Webstuhls seien der Ursprung des Namens „Kette und Schuss“ des Restaurants im Monforts Quartier. Daher kämen auch die Sprichworte „Gut in Schuss sein“ oder „den Bogen raus haben“. Im Anschluss ist auf die Besichtigung automatisch betriebener Maschinen übergegangen worden, nachdem der Übergang in der Entwicklung des Antriebs von ursprünglich der Muskelkraft, über die Wasserkraft und später dem Einsatz von Dampfmaschinen bis hin dem der elektrischen Antriebe beschrieben worden war mit der Anmerkung, bis 1981 sei trotz eigentlich veralteter, aber bewährter Technik mit Dampfmaschinen gearbeitet worden. Die Textilindustrie werde grundsätzlich in die beiden Bereiche ‚Spinnerei‘ und ‚Weberei‘ aufgeteilt. Mönchengladbach sei Hochburg für diese beide Bereiche mit etwa 300 Textilfabriken zu Hochzeiten gewesen. Es wurden noch mindestens zwei Maschinen vorgeführt, darunter war eine Rotorspinnmaschine. Die Einblicke bei manchen Maschinen mit Lochkarten zur früheren, analogen Programmierung bzw. Automatisierung waren gerade aus jetziger Sicht interessant und erstaunlich.
Die anfangs von Herrn Dr. Wiegmann angedeuteten, sich im Rahmen des TextilTechnikums entwickelt habenden Projekte, sind während der Führung beschrieben und deutlich geworden. In der Halle sind in Vitrinen etwa 4000 Flaschen mit Farbpigmenten ausgestellt. Diese als historisch bezeichneten Farbstoffe seien ein Teil des Bestandes an Farben von etwa 10.000 Farbproben der Hochschule Niederrhein. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts werden diese Farben derzeit von der Hochschule Niederrhein wissenschaftlich analysiert. Dabei geht es um die Erfassung teilweise nur noch wenig bekannter Farben und die Analyse der Zusammensetzung sowie evtl. Zersetzungsprozesse o. ä. Die Farben hatten beispielsweise die außergewöhnlichen Namen „Alizarindirectviolet“ oder „Säurealizarinbraun“. Ein ganz anderes, wichtiges Projekt sei das Projekt namens „Demenz inklusive“ in Kooperation mit der Bildungs‑GmbH als Tochtergesellschaft der Sozial‑Holding der Stadt Mönchengladbach. Interessant war dabei, dass der Ortsverband der CDU Volksgarten gut zwei Monate zuvor die nur wenige hundert Meter entfernte Sozial Holding an der August Monforts Str. besucht hatte. Im Rahmen des genannten Projekts „Demenz inklusive“ in Kooperation mit dem städt. Museum Schloss Rheydt werden individuelle Gruppenführungen für demenzkranke Menschen und deren Angehörigen im TextilTechnikum angeboten. Es wurde die These ausgesprochen, nahezu alle ihr ganzes Leben in Mönchengladbach gewohnt habenden Bürgerinnen und Bürger hätten eine „textile Vergangenheit“. Somit hätten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dieser als „vernetzten Erinnerungskultur“ bezeichneten Atmosphäre viel Altbekanntes zu erleben und wegen aufkommender Erinnerungen oft selber viel Positives aus früheren Zeiten berichten.
Nach der Führung durch das TextilTechnikum konnten sich die anwesenden Gäste im direkt nebenan liegenden Restaurant „Kette und Schuss“ zum eigentlichen Thema des „Meinungsaustauschs mit Vereinen und Verbänden“ zusammensetzen. Neben einer guten Verpflegung in Form von Eintopf und Getränken konnten sich die Vereine und Verbände mit den Mitgliedern der CDU Volksgarten austauschen und beispielsweise über aktuelle Themen diskutieren oder über zukünftige Vorhaben sprechen.
Ziel der Veranstaltung war es, Sorgen, Meinungen sowie Verbesserungsvorschläge der Vereine und Verbände anzuhören und aufzunehmen. Die Mitglieder der CDU Volksgarten haben bei der Veranstaltung viele spannende Gespräche geführt und viele Anregungen für die Zukunft mitgenommen.





