Gladbacher Abgeordnete unterstützen Protest gegen Atommüllendlager in der Grenzregion

Die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Jochen
Klenner und Frank Boss unterstützen die parteiübergreifende Initiative gegen
ein Atommüllendlager im „Hohen Venn“: „Schon jetzt bereitet uns in
Mönchengladbach und den Menschen in der Region die unklare Zukunft des alten
Atomkraftwerks Tihange große Sorgen. Umso mehr haben wir kein Verständnis für
die belgischen Behörden und insbesondere das gewählte Verfahren“, kritisieren
die beiden Abgeordneten.
Im Gespräch sind mehrere Standorte in unmittelbarer Nähe zur deutschen
Grenze – nur rund 100 Kilometer von Mönchengladbach entfernt. Die
verantwortliche belgische Fachbehörde hat das öffentliche Beteiligungsverfahren
mitten während der Corona-Pandemie auf lediglich 60 Tage befristet: „So geht
man unter Nachbarn nicht miteinander um. Es entsteht der Eindruck, dass damit
bewusst ein möglicher Protest und eine transparente Anhörung und Abwägung der
Argumente verhindert werden soll“, kritisiert Jochen Klenner.
„Es geht uns nicht um die Verschiebung von Verantwortung. Aber die Lagerung von
Atommüll darf nur nach intensiver Rücksprache mit allen Beteiligten geplant
werden. Die deutsche Seite und unsere Region ist unmittelbar davon betroffen.
Uns anzuhören und angemessen zu beteiligen, ist daher das Mindeste“, fordert
der Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeister-Kandidat Frank Boss.
Das Erdbeben 1992 habe gezeigt, dass die genannten Standorte risikoreich seien.
Außerdem sei das „Hohe Venn“ ein bedeutendes Naherholungsgebiet, das unter
besonderem Schutz stünde.
Die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten unterstützen daher die
Initiative der Abgeordneten aus der direkten belgischen Grenzregion. Ein
Protestschreiben wurde an die belgische Premierministerin geschickt.






