Doppelhausalt: Bildung und Stadtteile

Nach intensiven Beratungen legen die Fraktionen von CDU und SPD beginnend mit den Bezirksvertretungen ihren Haushaltsantrag vor. Dazu erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Peter Schlegelmilch: „Der Stadtkämmerer Michael Heck hat mit seinem Haushaltsentwurf die richtige Richtung vorgegeben! Zwar ist der Haushalt in den kommenden Jahren in der Planung ausgeglichen, aber noch lange nicht ausfinanziert. Daher müssen wir genau wie in den letzten Jahren die Stellschrauben für eine dynamische Entwicklung Mönchengladbachs weiter justieren. Nur wenn wir die Stadt im übertragenen Sinne strukturell umbauen, können wir auch langfristig ohne neue Schulden auskommen.“
Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender benennt konkrete Forderungen: „Neben vielen Großprojekten, die in den letzten Jahren vor allem in den Innenstadtbereichen umgesetzt worden sind oder sich noch in der Planung befinden, wollen wir die dezentrale Stadtteil- und Quartiersarbeit in den Fokus nehmen. Daher stellen wir jährlich 200.000 Euro bereit, um Netzwerkarbeit vor Ort zu unterstützen und die Ansätze aus dem integrierten Stadtteil- und Quartierskonzept umzusetzen. Damit die Spielplätze, die wir langfristig halten wollen, wieder attraktiver werden, erhöhen wir den Ansatz um mehrere hunderttausend Euro. Auch wenn wir durch Förderprogramme wie GuteSchule 2020 bereits viele Millionen Euro in unsere Schulen investiert haben, werden wir auch in den nächsten Jahren Planungs- und Investitionsmittel zur Verfügung stellen, damit die Modernisierung unserer Schulen und der Ausbau an Gesamtschulplätzen weitergehen. Im Bereich der Ganztagsbetreuung an Grundschulen stehen bereits 7 Millionen Euro für Baumaßnahmen und mehr Gelder für die Bezahlung der Betreuungskräfte im Haushalt. Die Mittel für den Radwegeausbau stocken wir wieder auf und korrigieren damit die haushaltsbedingte Kürzung der Verwaltung.“
„Zusätzlich zur Finanzierung der Stadtteil- und Quartiersarbeit widmen wir das bisherige Förderprogramm Wohnumfeldverbesserung um. Jeder der vier Stadtbezirke erhält zukünftig 100.000 Euro pro Jahr, um gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Projekte vor allem in den Außenbezirken zu realisieren. Wir erhöhen also die Summe und geben eine neue Richtung vor: Lebenswerte Stadtteile! Ergänzend dazu wollen wir die Plätze und öffentlichen Räume mit Pflanzen aufwerten und so einen positiven Beitrag zum Stadtklima leisten. Das Erfolgsbeispiel der Kulturförderung setzen wir fort und erhöhen das städtische Förderprogramm um 50.000 auf dann jährlich 150.000 Euro. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich, wie sehr solche Mitmachprogramme wirken können. Die Kulturszene in der Stadt trägt deutlich zum positiven Image Mönchengladbachs bei und liegt uns daher besonders am Herzen. Mönchengladbach kann auf die modernsten Sportanlagen in der ganzen Region schauen. Nach den Außensportflächen nehmen wir jetzt die Sporthallen und hier vor allem die Turnhallen an Grundschulen in den Blick“, ergänzt Dr. Schlegelmilch.
„Der Haushalt trägt an vielen Stellen unsere Handschrift. Die Spielräume, die sich die Stadt in vielen Jahren der mühsamen Konsolidierung erarbeitet hat, nutzen wir sinnvoll, um die Stadt lebenswert zu gestalten und vor allem das Engagement und die Selbstverwirklichung der Menschen zu unterstützen. Wenn wir Innovationen fördern wollen, müssen wir denjenigen besonders unter die Arme greifen, die neue Ansätze erfolgreich umsetzen. Deshalb wollen wir der Rollbrettunion dabei helfen, eine neue Halle zu beziehen und ihr Angebot auszuweiten“, so Heinrichs abschließend.



Die CDU-Ratsfraktion fordert eine schnelle und konsequente Aufstockung des Kommunalen Ordnungs- und Servicedienstes (KOS) auf insgesamt 55 Stellen. Ein entsprechender Antrag wurde zur Ratssitzung am 9. Juli eingereicht. Hintergrund ist unter anderem die erneute Eskalation in der Grillzone des Stadtwaldes, wo es zu erheblichen Problemen durch Vermüllung , Regelverstöße und unkontrolliertes Verhalten kam. Das Ordnungsamt hatte hierzu erklärt, dass umfassende Kontrollen aus Personalmangel kaum möglich gewesen seien.
„Die CDU hat bereits in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass der KOS personell dringend besser ausgestattet werden muss – gerade mit Blick auf diewachsenden Aufgaben im Bereich Ordnung, Sicherheit und Lärmschutz. Dass es jetzt zu solchen Zuständen im Stadtwald kommt, ist daher leider auch ein Ergebnis jahrelanger Blockade durch SPD, Grüne und FDP“, erklärt Fred Hendricks , Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.
Martin Heinen , CDU-Sprecher im Ausschuss für Feuerwehr, öffentliche Ordnung und Katastrophenschutz, ergänzt: „Die Verwaltung selbst bestätigt nun den akuten Handlungsbedarf. Wer jetzt noch zögert, gefährdet aktiv die öffentliche Ordnung in unserer Stadt. Die Zeit der Ausreden ist vorbei – es muss endlich gehandelt werden.“
Die CDU nimmt hierbei insbesondere die SPD in die Pflicht: „Im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen wurde durch die SPD öffentlich erklärt, man könne über eine Aufstockung des KOS reden, wenn der Bedarf auch verwaltungsseitig angemeldet werde. Genau das ist nun durch die Berichte im Fachausschuss geschehen. Jetzt muss Wort gehalten werden“, so Heinen weiter.
Dr. Christof Wellens , CDU-Oberbürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl im September, kündigt an, im Falle seiner Wahl klare Prioritäten bei Ordnung und Sicherheit zu setzen: „Ich werde mich als Oberbürgermeister dafür einsetzen, dass der Kommunale Ordnungsdienst endlich die Ausstattung bekommt, die er für eine handlungsfähige Stadtverwaltung braucht - sowohl personell, als auch bei der Sachausstattung. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger muss Chefsache sein und darf nicht länger unter parteipolitischen Vorbehalten leiden.“
Die CDU fordert, dass die Aufstockung haushaltsneutral erfolgt, indem im bestehenden Stellenplan klare Priorisierungen vorgenommen werden. Die Umsetzung soll spätestens zum Jahresbeginn 2026 erfolgen.

Die CDU Mönchengladbach kann den Wunsch vieler Kioskbetreiber nach mehr Möglichkeiten bei der Sonntagsöffnung nachvollziehen. Daher bringt die CDU-Ratsfraktion einen entsprechenden Antrag in Rat und Hauptausschuss ein, der eine Aktualisierung des Ladenöffnungzeitgesetzes durch den NRW-Gesetzgeber in den entscheidenden Punkten anregt. Ziel soll dabei sein, dass nach dem Vorbild anderer Bundesländer eine Erweiterung der heute maximal zulässigen Öffnungszeit von fünf Stunden geprüft wird. Die entsprechenden Argumente haben die CDU-Abgeordneten im Deutschen Bundestag und Landtag, Dr. Günter Krings, Vanessa Odermatt und Jochen Klenner bereits vor Wochen bei den zuständigen Ministerien und den Arbeitsgruppen ihrer Fraktionen eingebracht.
Aufgrund des verfassungsrechtlich garantierten Sonntagsschutzes gelten bundesweit Einschränkungen bei den Verkaufszeiten und des Sortiments. Die Details werden seit 2006 in den Bundesländern geregelt - in Nordrhein-Westfalen sind zum Beispiel unter gewissen Bedingungen fünf Verkaufsstunden an den Sonntagen erlaubt. Es geht hier jedoch nicht um eine explizite Regelung für Kioske, sondern das grundsätzliche Öffnen von Verkaufsstellen an Sonntagen. „Das Gesetz gilt in den entscheidenden Punkten unverändert seit fast 20 Jahren und zu dieser konkreten Frage hat es bisher kaum Debatten gegeben“, berichten die Abgeordneten.
Diskussionen in den Vorjahren drehten sich vielmehr um die verkaufsoffenen Sonntage im Zusammenhang mit Festen und Veranstaltungen (Frühjahr 2018) oder zuletzt Automaten-Verkaufsstellen. Umgekehrt seien aber auch keine massiven Beschwerden über grundsätzliche Probleme bei der Durchsetzung der Regeln bekannt. „Vor diesem Hintergrund teilen wir das Unverständnis der Betreiber und der breiten Öffentlichkeit in Mönchengladbach, dass eine freiwillige durch die Spitze der Stadtverwaltung angeordnete Sonderrazzia im Frühjahr stattgefunden hat, obwohl es über Jahre in der täglichen Praxis keinerlei Probleme gab“, so die Abgeordneten.
Für dieses Verwaltungshandeln trage einzig und allein der Oberbürgermeister als Verwaltungschef die Verantwortung, betont CDU-Ratsherr Martin Heinen. „Um davon abzulenken, werden nun offenbar von seinen SPD-Parteifreunden durchschaubare Nebelkerzen gezündet, teilweise auch mit dreisten Fake-News“, so Heinen mit Blick auf die SPD-Ausführungen, die Schuld liege ausschließlich bei der NRW-Landesregierung.
"Wie kann es sein, dass bei einem Landesgesetz nur eine Stadt Probleme hat und in anderen Städten sogar öffentlich der Kopf über das Verhalten der Mönchengladbacher Stadtverwaltung geschüttelt wird - siehe die Berichterstattung im Düsseldorfer Lokalteil der Rheinischen Post am 12.05.2025.“, so Heinen. Auch den Antrag von SPD, Grünen und Linken zu einer Initiative im Land Änderungen im Gesetz zu erreichen, beurteilt Heinen differenziert: "Wenn es den Antragstellern um die Sache gegangen wäre, hätten sie uns - wie sonst üblich – sicher im Vorfeld angeboten, den Antrag zu unterschreiben. Das ist aber leider nicht geschehen, was mit Blick auf eine eigentlich nötige gemeinsame Unterstützung von Gewerbetreibenden äußerst bedauerlich ist. Daher werden wir uns nun, zusammen mit unseren Abgeordneten, die bereits vor Wochen an den entsprechenden Stellen aktiv geworden sind, auf allen politischen Ebenen daran arbeiten, dass wir die Kioskbetreiber unterstützen können." Gleichzeitig lehnen die Christdemokraten die offenbar weiterhin andauernde Gängelung der Kioske durch die Mönchengladbacher Stadtverwaltung strikt ab.




