GESPRÄCH JUGENDKRIMINALITÄT IN WICKRATH
Der brutale Angriff auf einen Jugendlichen im Wickrather Schlosspark und die Messerattacke im Frühjahr, haben viele Bürger beunruhigt. Diese Sorgen um die Sicherheit im Stadtteil hat die Landtagsabgeordnete Vanessa Odermatt aufgegriffen und Polizei, Jugendarbeiter und Bürger gemeinsam mit den beiden Kirchen vor Ort zu einer Veranstaltung im evangelischen Gemeindezentrum Wickrath eingeladen. Neben vielen Berichten der Wickrather wurde dabei auch über mögliche Lösungen zum Thema „Jugendkriminalität“ sowohl durch Prävention aber auch Durchgreifen bei mehrfach auffälligen Straftätern diskutiert.
Von der Mönchengladbacher Polizei standen der Leiter des Bezirksdienstes Guido Gauls, gemeinsam mit dem Wickrather Bezirkspolizisten und Dirk Lenzen vom Projekt „Kurve kriegen“ für jugendliche Intensivstraftäter Rede und Antwort. „Die Kriminalität hat in den letzten Jahren nicht zugenommen. Durchaus aber die Intensität. So tragen heute viele Jugendliche ein Messer dabei“, berichtete Gauls und Lenzen. Wickrath sei laut Polizeistatistik kein Schwerpunkt der Kriminalität. Wichtig sei es aber Angsträume zu beseitigen. Licht und ein offener Grünschnitt könnten das Sicherheitsempfinden stärken, so die Einschätzung der Polizei.
Kriminalhauptkommissar Dirk Lenzen informierte über das durchs Land geförderte Projekt „Kurve kriegen“. Hier erhalten jugendliche Intensivstraftäter durch enge Begleitung zum einen Unterstützung – bekommen jedoch auch klare Grenzen aufgezeigt. Polizei und Sozialarbeiter arbeiten hier eng und erfolgreich zusammen. 60 Kinder haben in den vergangenen Jahren das Projekt durchlaufen. So sollen kriminelle „Karrieren“ gestoppt werden.
Eine enge Zusammenarbeit, Vernetzung und Kommunikation ist auch beim Thema „Angebote für Jugendliche“ im Stadtteil notwendig. Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass es bereits einige konkrete Projekte gibt – diese oft aber nicht bekannt genug sind. Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche betonten, dass ihre Jugendangebote für alle offen sind und jeder gerne auch spontan vorbei kommen kann. Es sei dann wichtig einen dauerhaften Kontakt und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Für viele Anwesende neu war das Angebot im Familienzentrum auf der Lisztstraße und ein Anti-Agressionsboxkurs in der Wickrather Realschule. „Beim Kampf gegen Jugendkriminalität darf es kein Gegeneinander zwischen Prävention und Strafverfolgung geben – wir benötigen beides. Deshalb ist es vor allem wichtig, die entsprechenden Initiativen zu stärken, bekannter zu machen und intensiv zu vernetzen“, so die Landtagsabgeordnete Vanessa Odermatt.








