Straßennamen in Mönchengladbach

Aktuell wird kontrovers über die Namen einzelner Straßen im Stadtgebiet diskutiert. Der Kulturausschuss in seiner Sitzung vom 29. April hat sich diesem Thema angenommen und die Vorlage der Verwaltung zum „Verfahren zur Neu- und Umbenennung von Straßen“ beraten. Dazu die kulturpolitische Sprecherin der CDU Ratsfraktion Vanessa Odermatt:
„Es ist gut und richtig, dass wir
die emotional und ideologisch geführte Diskussion in der Stadt auf ein
wissenschaftliches Fundament stellen wollen. So wird der Weg geebnet, die
Diskussion zu einem fachlichen Abschluss zu bringen und durch eine
Gesamtbetrachtung einheitliche Richtlinien festzulegen und nicht bei jedem
Namen eine neue Debatte zu starten."
Hintergründe zum Thema „Straßennamen in Mönchengladbach“ Bericht aus dem Kulturausschuss
Im letzten Kulturausschuss am 29. April war eine Vorlage der Verwaltung zum „Verfahren zur Neu- bzw. Umbenennung von Straßen“ Gegenstand der Sitzung.
Die Vorlage ist die Antwort auf einem gemeinsamen Antrag aus November 2020. In dem Antrag hatten wir die Verwaltung aufgefordert einen Vorschlag zu unterbreiten, wie eine mögliche Historikerkommission aussehen könnte, die eine Bewertung der Straßen in Mönchengladbach durchführt. Der Vorschlag war, dass die Kommission die Straßen in drei Kategorien einteilt:
1. Kategorie
Der Name ist problematisch. Über eine Umbenennung sollte nachgedacht werden
2. Kategorie
Eine Umbenennung wird nicht empfohlen, aber ein Hinweisschild, welches auf das Leben des Namensgebers hinweist
3. Kategorie
Der Name ist unbedenklich
Ziel der Kommission ist es, die oftmals emotional und ideologisch geführte Debatte auf eine sachliche Ebene zu bringen und auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen. So wird der Weg geebnet, die Diskussion zu einem fachlichen Abschluss zu bringen und durch eine Gesamtbetrachtung einheitliche Richtlinien festzulegen und nicht bei jedem Namen eine neue Debatte zu starten.
Der Verwaltungsvorlage folgend, haben wir angeregt, dass eine Kommission weiterer Eingrenzungen benötigt. So hat beispielsweise die Stadt Düsseldorf alle Personen die bis 1870 gestorben sind aus der Überprüfung ausgenommen. Denn die zu bewertenden Personen müssen immer in ihrem historischen Kontext gesehen werden. Heutige Moralvorstellungen können nicht auf die Vergangenheit angewendet werden, dies wäre unwissenschaftlich.
Eine Festlegung entsprechender Kriterien war kurzfristig in der Kulturausschusssitzung nicht möglich. Vielmehr ist den Beteiligten klar, dass man hier intensiv diskutieren muss. Das zeigt auch, dass der Antrag der Linken zur Umbenennung bestimmter Straßen sofort einstimmig und unstrittig gegen die Antragssteller abgelehnt wurde.
Es wird sich nun eine Arbeitsgruppe aus je einem Vertreter der Fraktionen bilden, diese wird versuchen bis zur September-Sitzung Kriterien festzulegen, anhand derer eine solche Kommission arbeiten könnte.
Dabei ist wichtig, dass kein Automatismus besteht, sollte eine Straße unter die erste Kategorie fallen, muss dann auch individuell geschaut werden, ob der Aufwand der Umbenennung in einem adäquaten Verhältnis steht.








